Die Fachtagung der Gesellschaft für Fachdidaktik (GFD) unter dem Titel „Perspektiven der Fachdidaktiken – Schnittstellen, Übergänge, Vernetzungen“ an der Universität des Saarlandes adressiert die Frage, wie sowohl disziplinäre als auch disziplinenübergreifende Bezüge und Kooperationen zwischen verschiedenen Fachdidaktiken erforderlich und möglich sind, um grundlegende sowie aktuelle fachdidaktische Themen, Fragestellungen und Probleme unter Einbezug verschiedener fachdidaktischer Perspektiven bearbeiten, diskutieren und reflektieren zu können.

Die Tagung greift aktuelle fachdidaktische und öffentliche Diskurse zu Problemfeldern auf, die eine verstärkte (Notwendigkeit der) Kooperation bzw. Zusammenarbeit verschiedener Fachdidaktiken erfordern. Dazu gehören u. a. die gesellschaftlichen und fachdidaktischen Querschnittsthemen Digitalisierung, Inklusion, Sprachbildung, Demokratiebildung, Politische Bildung, Diagnostik und Nachhaltigkeit (vgl. Maurer et al. 2021; Hemmer et al. 2024).

Kooperationen von Fachdidaktiken wirken sich nicht nur auf bestehende sowie zukünftige fachdidaktische Forschungen aus (vgl. Hemmer et al. 2024), sondern beeinflussen in starkem Maße auch die Lehrkräftebildung (vgl. Leuders et al. 2019; Schröter et al. 2022), da (angehende) Lehrkräfte auch und v. a. in Bereichen fachdidaktischer Schnittstellen, Übergänge und Vernetzungen (weiter-)qualifiziert werden müssen. Derartige Schnittstellen, Übergänge und Vernetzungen lassen sich unterschiedlich begreifen:

  • Fachliche Übergänge und Schnittstellen in der Identifikation von Gemeinsamkeiten und Unterschieden können zwischen einzelnen Fachdidaktiken und darüber hinaus fokussiert werden.
  • Weiterhin können auch Übergänge zwischen Fächern im Schulsystem, wie etwa von der Primar- in verschiedene Sekundarschulformen sowie in die gymnasiale Oberstufe, und deren fachliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede betrachtet werden (z. B. schulstufen- und schulformbezogene Didaktiken).
  • Schließlich stehen die Akteur*innen im Blick, die diese Übergänge beschreiten: Zum einen die Schüler*innen (z. B. deren Kompetenzen und Lernverläufe) und zum anderen die Lehrkräfte in den verschiedenen Phasen und Übergängen der Lehrkräftebildung (z. B. Übergänge von der ersten, in die zweite und dritte Phase oder aber Quer- und Seiteneinsteiger*innen).